Ehrenamtliche Lebensretter feiern Jubiläum

Jeder, der schon einmal in einer Notsituation war, weiß wie lange es dauern kann, bis der Rettungswagen und der Notarzt eintreffen. Bei medizinischen Notfällen kommt es mitunter auf jede Minute an. Genau aus diesem Grund wurden die Helfer vor Ort Eichendorf ins Leben gerufen – mit dem Ziel, in medizinischen Notfällen die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken und so wertvolle Minuten zu retten. Am Sonntagabend, 4.Mai – 20 Jahre nach Gründung, blickten die First Responder zusammen mit Kreisbereitschaftsleiter Tobias König, Bereitschaftsleiterin Claudia Dinglreiter und den 3 Bürgermeistern der Marktgemeinde auf zwei Jahrzehnte ehrenamtliches Engagement, tausenden von Einsätzen und unzählige gerettete Leben zurück.

Was von den zwei „Pionieren“ BRK-Bereitschaftsleiter Manfred Stieber (gestorben 2014) und dem damaligen Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Eichendorf Hans-Peter Wandinger ins Leben gerufen, vom damaligen Bürgermeister Max Schadenfroh voll und ganz unterstützt wurde und mit einer kleinen Gruppe engagierter Ersthelfer begann, entwickelte sich rasch zu einem unverzichtbaren Bestandteil der örtlichen Notfallversorgung und wichtigem Bestandteil der Rettungskette.

Damals wie heute ist die Motivation dieselbe: Menschen in Not schnell und professionell zu helfen – oft wenige Minuten nach dem Notruf.

Bei einer kleinen digitalen Präsentation blickte Franz Busch mit den Anwesenden im Gasthaus Kapfinger auf die Anfangsjahre zurück. Die Organisation konnte damals wie heute nur dank der Spendenbereitschaft der Bürger und der Unterstützung der Gemeinde gegründet und heute erhalten werden. Dies würdigte auch Bürgermeister Josef Beham und sprach der gesamten Bevölkerung ein herzliches vergelt´s Gott aus, „die Gemeindebürger schätzen eure Arbeit sehr, ihr habt schon oft Schlimmeres verhindert und seit euch stehts eurer Verantwortung bewusst“. Für die nächsten Jahre wünschte das Gemeindeoberhaupt möglichst wenig Einsätze und immer ein gesundes Heimkommen nach dem Dienst am Nächsten. Kreisbereitschaftsleiter Tobias König fand in seiner Rede die damalige Gründung der Helfer vor Ort „nicht selbstverständlich“. Die jährlich steigende Einsatzzahl (400-500) zeige, dass dieser mutige Schritt im Jahr 2005 eine wichtige Stützt im Gemeindegebiet sei.

In den vergangenen 20 Jahren rückten die Ersthelfer zu 5410 Einsätzen aus – sei es zu Herzinfarkten, Schlaganfällen, Verkehrsunfällen oder Stürzen im häuslichen Umfeld. Die Ausrüstung hat sich mit den Jahren natürlich weiterentwickelt: Von einer überschaubaren Ausrüstung im Audi A4 den die Rettungskräfte 2005 bekamen und sechs Einsatzjacken die weitergereicht wurden, bis hin zum modern ausgestatteten BMW X1 (Anschaffung 2022) mit modernem Defibrillator (AED) und digitaler Kommunikationstechnik. Das HvO-Team absolviert regelmäßig Fortbildungen um medizinisch und technisch auf dem neuesten Stand zu bleiben und leisten einen wertvollen Beitrag für die Gemeinschaft – Tag und Nacht, 365 Tage im Jahr.

In der Jubiläumsfeier erinnerte Franz Busch auch an die Wegbegleiter die leider nicht mehr unter uns sind: Hans Ernst, Heine Hofbauer, Wolfgang Schindlmeier, Manfred Stieber, Susi Zinner und Max Schadenfroh.

Abschließend ergriff Ersthelfer Markus Glashauser das Wort und durfte drei Gründungsmitglieder, die nach wie vor im aktiven Dienst sind für ihre 20 jährige Tätigkeit mit einem großen Geschenkkorb, einer Urkunde und einer herzlichen Laudatio auszeichnen: Franz Bauer, der wohl die meisten Einsätze seit Beginn der HvO fuhr und als Mentor für neue Mitglieder gilt. Franz Schraufnagl, der als Organisationstalent seit 2005 den HvO aktiv unterstützt und Franz Busch, der die Finanzen akkurat im Auge hat und maßgeblich bei der Beschaffung des neuen Einsatzfahrzeuges beteiligt war. Auch an die drei Partnerinnen Kerstin, Beate und Tanja richtete Glashauser ein großes Dankeschön und überreichte Blumen.

vh HVO 20Jahre

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