Großes Interesse an Infoveranstaltung zum Naturkindergarten Eichendorf

EICHENDORF – Rund 100 interessierte Eltern und Großeltern folgten am Mittwochabend der Einladung der Gemeinde zur Informationsveranstaltung über den geplanten Naturkindergarten „Naturkindergarten Eichendorf“ im Postsaal. Bürgermeister Josef Beham und Sabine Forstner präsentierten das Konzept, den Standort sowie das geplante Gebäude und die Außenanlage des neuen Kindergartens, der ab dem 1. September 2025 seine Türen öffnen soll.

 

Idyllischer Standort in der Natur

Das Grundstück liegt im Süden Eichendorfs, in Höhenlage bei der Streuobstwiese in Kellerhäuser. Besonders hervorgehoben wurde der alte Baumbestand, die ruhige Hanglage und die schöne Weitsicht. Die Adresse des neuen Kindergartens lautet „Zur Holzkapelle 1“, benannt nach der nahegelegenen Holzkapelle. Die Zufahrt ist über Adldorf-Kellerhäuser, Eichendorf oder Voglau möglich.

Das schlichte, ortsfeste Gebäude wird in Holzständerbauweise errichtet und passt sich optisch harmonisch in das Gelände ein. Eine Besonderheit ist die geplante Röhrenrutsche, über die die Kinder von den Gruppenräumen direkt in den Garten rutschen können – alternativ zur Treppe. Innen wie außen wird das Naturmaterial Holz eine zentrale Rolle spielen, unter anderem in Form einer Lärchenschalung in unterschiedlichen Brettbreiten an der Fassade.

Räumlichkeiten und Ausstattung

Das Gebäude wird zwei Gruppenräume umfassen – einer davon mit integrierter Küche –, sowie Garderobenplätze, einen Sanitärbereich, ein Büro und einen Personalraum. Die Gruppenräume werden mit Pelletöfen beheizt, Büro und Sanitärbereich mit Elektro-Wandheizungen. Eine Regenwasserzisterne sorgt für nachhaltige Wassernutzung.

Auch die Außenanlage verspricht naturnahe Erlebnisse: Ein Schlittenberg, ein Balancierbereich, ein Sandspielplatz, ein Sitzkreis und natürlich der Erhalt des Baumbestandes sind feste Bestandteile. Ein Staketenzaun sorgt für die nötige Sicherheit.

Gemeinschaftsprojekt mit klarem Ziel

Bürgermeister Beham betonte, dass der Naturkindergarten keine Konkurrenz zu den bestehenden Einrichtungen in Aufhausen und Eichendorf darstellen solle – im Gegenteil: „Es geht um ein Miteinander“, so Beham. Der Gemeinderat habe bewusst auf ein schlichtes Gebäude gesetzt, das sich gut ins Gelände einfügt. Alle Planer, Behörden, Lieferanten und beteiligten Firmen arbeiten aktuell Hand in Hand, um den ehrgeizigen Zeitplan einzuhalten und die pünktliche Eröffnung im September zu ermöglichen.

Caritas als Träger – mit klarem pädagogischem Konzept

Melanie Karlhuber, Regionalleiterin des Caritasverbandes für die Diözese Passau, stellte den Träger vor. Die Caritas – als größter Wohlfahrtsverband Deutschlands – betreibt bundesweit über 24.000 Einrichtungen und ist auch in der Region einer der wichtigsten Arbeitgeber. Das pädagogische Konzept legt großen Wert auf eine ganzheitliche Förderung der Kinder in den Bereichen Sprache, soziale Kompetenz, Kreativität und Motorik.

Ein besonderes Anliegen sei die Inklusion: Kinder mit unterschiedlichen Voraussetzungen und Bedürfnissen sollen individuell begleitet werden.

Persönliche Vorstellung des Teams

Einen ersten persönlichen Eindruck bekamen die Gäste durch die Vorstellung von Kindergartenleiterin Antje Deller und ihrer Kollegin Alexandra Fischer. Deller, selbst Mutter von fünf Kindern, hat bereits Naturkindergärten in Reisbach und Landau mit aufgebaut und freut sich nun auf ihre neue Aufgabe in Eichendorf. Sie wird ab Oktober vor Ort sein.

Öffnungszeiten und Anmeldung

Der Naturkindergarten wird Montag bis Freitag von 7:00 bis 13:30 Uhr geöffnet sein, die Kernzeit liegt zwischen 8:30 und 12:30 Uhr. Die Mindestbuchungszeit beträgt vier bis fünf Stunden. Angemeldet werden können Kinder ab 2,6 Jahren, auch unterjährig ist eine Aufnahme möglich, sofern Plätze frei sind. Selbst Gastkinder können aufgenommen werden. Das Interesse ist groß – zahlreiche Anmeldungen liegen bereits vor. Wer eine Zusage per Post erhalten hat, kann sich sicher sein, ab September einen Platz zu haben.

Auch wenn zur Eröffnung noch nicht jede Ecke der Außenanlage fertiggestellt ist, so steht eines fest: „Der Kindergarten wächst mit seinen Kindern“, so Deller. Vorschulkinder werden genauso gefördert wie die Jüngeren. „Wenn Kinder machen dürfen, sind sie sehr kreativ“, erklärte sie, gab aber auch zu bedenken: „Nicht jedes Kind ist für einen Naturkindergarten geeignet – Eltern kennen ihr Kind am besten.“

Natur erleben mit allen Sinnen

Der Naturkindergarten bietet Kindern die Möglichkeit, die Welt mit allen Sinnen zu entdecken: Erde, Wasser, Pflanzen, Tiere, Holz und Wetter werden zu natürlichen Lernfeldern. Wichtig sei die passende Kleidung – wetterfest, praktisch, mit ausreichend Wechselkleidung – damit dem Abenteuer Natur auch bei Regen und Matsch nichts im Wege steht.

Die Informationsveranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie groß das Interesse und die Vorfreude auf den neuen Naturkindergarten in Eichendorf ist. Mit einem durchdachten Konzept, engagierten Mitarbeitenden und einer naturnahen Umgebung steht dem erfolgreichen Start im Herbst hoffentlich nichts im Wege.

vh Info NaturKIGA (4)