Eichendorf – Trotz regnerischen Wetters ließen sich rund 70 interessierte Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit nicht entgehen, an einer besonderen historischen Marktführung durch Eichendorf teilzunehmen. Neben zahlreichen Gemeinderäten nahmen auch alle drei Bürgermeister sowie Ehrenbürger Max Wagner an der spannenden Zeitreise teil, die der Verein Gemeindeentwicklung Eichendorf e.V. unter Federführung seines 1. Vorsitzenden Sebastian Gehwolf, seinem Schriftführer Ulrich Altmann sowie Marktarchivar Paul Streifeneder vorbereitet hatte.

Unter der Leitung von Uli Altmann begann die Führung am Rathaus und führte zunächst zum Café Held und zur Metzgerei Bachmeier. In dieser berühmt berüchtigten „Heldkurve“ kann man auch einen Blick zum versteckten Filmtheater Eichendorf´s erhaschen. Über die Wandinger Passage und der nun abgerissenen Druckerei Präpst/Schreibwarengeschäft Schreibbauer, an dessen Eck auch einmal das Tormannshaus stand,  ging es der Landauer Straße entlang die in Kriegszeiten zur Adolf-Hitler-Straße umbenannt wurde. Nach einem kurzen Halt beim ehemaligen „Eder Kramer“ und dem Omnibusbahnhof, wo früher der Huber Wirt und ein privates Wohnhaus sowie Pferdeställe standen warfen die Teilnehmer einen Blick zum schönen Jugendstilzaun der damaligen Aicher Villa und heutigen Tierartzpraxis Dr. Oberwallner. Auf dem Weg zum ehemaligen Armen- und Krankenhaus, dem heutigen AWO-Seniorenheim führte der Weg an Wilma´s Blumenparadies, dem noch vielen bekannten „Quelle-Shop“, vorbei. Altmann, der mit viel Fachwissen und Humor durch den Ort führte, wusste zu jedem Gebäude interessante Geschichten zu erzählen.

Die Route führte weiter zum Marienheim, zur 1924 errichteten Polizeistation mit drei Gefängnisszellen (Schließung Polizeistation 1950) sowie zu den historischen Gebäuden im Hinteranger (früher umgangssprachlich „Hoderngasse“) und Oberanger. Paul Streifeneder präsentierte immer wieder Bilder zu den besichtigten Gebäuden.

Am Maibaum erläuterte Altmann markante Blickrichtungen: Im Norden stand früher beim heutigen Kinderbekleidungsgeschäft Flip Mode für Kids-Stögmüller das Rathaustor. Alle Markttore mussten leider dem Straßenverkehr aufgrund ihrer enge und einer Höhe von 3,70m weichen. In früheren Zeiten wurden am Abend die Tore versperrt, damit kein „Gsindel“ in den Markt kam. Im Südosten, dem blauen Gebäude an der Kreuzung war einst das beliebte Café Hilz – ein Treffpunkt der wohlhabenden Gesellschaft, viele können sich noch an die Nutzung der Dresdner Bank erinnern. Wo sich heute der NKD befindet, war früher eine handbetriebene Esso-Tankstelle.

Ein weiterer Höhepunkt war der Halt an der Mariensäule, über die Altmann viel Wissenswertes zu berichten wusste. Den Abschluss der Führung bildete die Kirche St. Martin, wo im Anschluss die Jubiläumsmaiandacht mit Bischof Stefan Oster stattfand. (wir berichten gesondert)

An diesem Tag konnten auch Jubiläumspins, Jubiläumsbierkrüge sowie die von Paul Streifeneder verfassten Gemeindechroniken erworben werden. In den drei reich bebilderten Bänden finden geschichtlich Interessierte noch viele weitere spannende Informationen zur gesamten Marktgemeinde.

Trotz des wenig einladenden Wetters zeigten sich alle Teilnehmenden begeistert – nicht zuletzt dank Uli Altmanns lebendigem Vortragsstil, der Geschichte anschaulich und unterhaltsam erlebbar machte.

Zum Schluss erhielten alle Teilnehmer Getränkegutscheine für das große Jubiläumsfest am 5./6.Juli. zuvor findet aber noch die Jubiläumswallfahrt nach Haid (13.6-18:30Uhr) und der Familientag im Freibad (18.6-13Uhr) statt.

Text: Verena Hendlmeier

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