Wie der Wasser- und Stromanschluss gehört mittlerweile ein Breitbandanschluss zur Grundversorgung der Bürgerinnen und Bürger.
Grundsätzlich ist die Breitbandversorgung eine Aufgabe des Bundes nach Art. 87f des Grundgesetzes! Allerdings geht es den Bürgern und auch den Gemeinden vor allem im ländlichen Raum zu langsam voran, da sich die privaten Breitbandanbieter leider auf die rentableren Ballungsräume konzentrieren.
Im Jahr 2012 konnte der Markt Eichendorf im Rahmen des ersten Bayerischen Breitbandförderungsprogrammes über die Telekom einen Ausbau in zwei Abschnitten durchführen und für die Ortschaften Exing, Lappersdorf, Pitzling, Wochenweis, Hartkirchen, Einstorf und Reichstorf bereits erste große Verbesserungen erzielen.
Der Markt Eichendorf verfolgt beim Breitbandausbau die Strategie, dass man möglichst schnell für möglichst viele Bürger eine Verbesserung erreicht (mind. 30 - 50 MBit/s). Deshalb werden die Verteilerkästen in den Ortschaften mit Glasfaserleitungen angebunden und für "die letzten Meter" verbleibt es bei den vorhandenen Kupferleitungen (sog. FTTC-Konzept). Ein Komplettausbau mit Glasfaser bis ins Haus (FTTB) wäre bei der weiträumigen Struktur der Bebauung im Gemeindegebiet kostenmäßig nicht zu schultern.
Freistaat Bayern hat ein Förderprogramm aufgelegt - ebenso der Bund (Infos zum Stand der Förderverfahren finden Sie hier: https://www.schnelles-internet-in-bayern.de/
Der Freistaat Bayern hat allerdings die Zeichen der Zeit erkannt und endlich im Jahr 2014 ein neues zweites Förderprogramm aufgelegt, in das der Markt Eichendorf sofort mit einem ersten Ausbauabschnitt eingestiegen ist. Dabei haben die Gemeinden die Möglichkeit, Ausbaumaßnahmen für bestimmte Bereiche auszuschreiben und durch private Anbieter – wenn sich denn welche finden – bauen zu lassen.
Der „Wermuthstropfen“ dabei ist, dass die unwirtschaftlichen Kosten des Ausbaues (sogenannte Deckungslücke) die Gemeinde tragen muss; diese kann aber dazu Zuschüsse in Höhe von 70 % erhalten. Der Markt Eichendorf zahlt also für Leistungen, für die er eigentlich nicht zuständig wäre. Da die Breitbandversorgung aber mittlerweile ein Standortfaktor für die Gemeinden ist, bleibt nichts anderes übrig, als zum Wohle der Bürger und der Wirtschaft diesen Eigenanteil zu schultern.
2016 hat der Bund nachgezogen und ebenfalls ein Förderprogramm aufgelegt - allerdings gibt es dabei nur eine Förderung in Höhe von 50 % und dazu einen Zuschuss vom Freistaat Bayern - allerdings ist dieser in der Höhe beschränkt. Trotz dieser Förderprogramme, musste der Markt Eichendorf bisher einen Eigenanteil in Höhe von rd. 850.000 € tragen. Für Leerverrohrungen bei Baumaßnahmen hat man noch zusätzlich 173.000 € investiert.
Erster Bauabschnitt ist fertig- weitere 1400 Haushalte mit schnellem Internet versorgt!
Der Ausbau des 1. Bauabschnittes durch die Telekom Deutschland GmbH ist mittlerweile fertiggestellt. Laut Auskunft der Telekom sind die schnelleren Anschlüsse buchbar ab 05. Mai 2017. Welche Leistungen und welche Geschwindigkeit genau möglich ist, erfahren Sie auf den Internetseiten der Anbieter bei den Verfügbarkeitsprüfungen.
Erfasst sind vom 1. Ausbauabschnitt folgende Erschließungsgebiete:
Eichendorf-Nord, Eichendorf-Süd, Adldorf, Lappersdorf, Prunn, Rengersdorf, Indersbach, Perbing, Enzerweis, Dornach und Reichstorf.
Zweiter Ausbauabschnitt - seit 08.10.2018 freigeschaltet
Ein 2. Ausbauabschnitt wurde ebenfalls in Angriff genommen, um weitere 550 Haushalte im Gemeindegebiet mit schnelleren Breitbandanschlüssen versorgen zu können. Damit schöpft man die maximal mögliche Förderung durch den Freistaat Bayern bis auf eine Restsumme von 240.000 € aus - diese wird dann noch in einem späteren Bauabschnitt beansprucht.
Verbesserungen gibt es für die Ortschaften: Badersdorf, Hartkirchen-Nord, Hütt, Kellerhäuser, Kröhstorf, Pöcking, Rannersdorf, Rohrbach, Wannersdorf und Wisselsdorf-Haid. Mittlerweile wurde der Kooperationsvertrag über den Ausbau mit der Telekom GmbH unterzeichnet - die Baumaßnahme ist abgeschlossen und die schnelleren Anschlüsse sind seit 08. Oktober 2018 buchbar. Die Nutzer müssen nun selbst tätig werden und schnellere Tarife bei den Anbietern buchen, denn automatisch wird nichts umgestellt.
Informationen über das Förderverfahren sind hier zu finden: https://www.schnelles-internet-in-bayern.de/
Dritter und vierter Ausbauabschnitt im Verfahren - alle Weiler und Einöden wurden aufgenommen!
Für die Versorgung der restlichen 440 Haushalte in den Randbereichen werden die Ausbauabschnitte 3 und 4 gebildet. Die Bereiche wurden so aufgeteilt, dass sich für die Gemeinde die maximal mögliche Förderung im Bundesförderprogramm und im "Höfebonus-Programm" des Freistaates Bayern ergibt. Trotzdem wird man einen hohen Eigenanteil bei der Gemeinde tragen müssen.
In das Förderprogramm des Bundes im 3. Bauabschnitt wurden die restlichen noch nicht versorgten Ortsteile aufgenommen. Die erste Ausschreibung hat ergeben, dass ungedeckte Kosten in Höhe von 6,3 Mio. € entstehen würden, von denen der Markt Eichendorf 1,89 Mio. € Eigenanteil tragen müsste. Die Erdarbeiten kosten viel Geld, weil die Weiler und Einöden teilweise sehr weit auseinanderliegen. Deshalb hat der Marktgemeinderat beschlossen, die Verbesserung der staatlichen Förderung abzuwarten und diesen Bauabschnitt neu auszuschreiben, was im Herbst 2020 erfolgt ist. Derzeit werden die beiden Angebote geprüft. Den Plan der Ortsteile (dunkelblau markiert), die vom Bundesförderprogramm erfasst sind, finden Sie hier: Karte Ausbaugebiet Bundesförderprogramm 2. Verfahren
Informationen zum Verfahren im Bundesförderprogramm: https://www.breitbandausschreibungen.de/publicOverviewDetails/Ausschreibung-beginn/1193
Mit dem Bayerischen Förderprogramm ("Höfebonus") kann man im 4. Bauabschnitt weitere Weiler und Einöden versorgen. Dazu wurde bereits ein Ausbauvertrag mit der Telekom Deutschland GmbH Ende Mai 2018 abgeschlossen. Allerdings ist die Fertigstellung erst in drei Jahren, weil die Kapazitäten bei der Telekom und allen Erdbaufirmen komplett ausgeschöpft sind. Den Plan der Ortsteile (rot markiert), die vom Höfebonusprogramm erfasst sind, finden Sie hier: Karte Erschliessungsgebiet Höfebonusprogramm. Die Erdarbeiten dazu wurden im Herbst 2020 abgeschlossen - die Telekom muss nun noch die Glasfaseranschlüsse in den Verteilerkästen entsprechend anschließen.
Breitband über LTE-Funktechnik
Seit 2010 werden Mobilfunksendestationen der Vodafone und der Telekom mit LTE-Funktechnik (4G) ausgestattet. Dadurch ist es möglich, mit 7,2 MBit/s und mehr im Download über Funk ins Internet zu gehen. Dies ist die Alternative zur leitungsgebundenen Lösung, wenn diese zu langsam ist.
Sowohl die Bundesregierung, als auch die Bayerische Staatsregierung sprechen hierbei jedoch von einer „Übergangslösung“. Da die Nutzer zellgebunden die Downloadbandbreiten teilen, reduziert sich die tatsächliche Downloadgeschwindigkeit, je mehr Nutzer über die gleiche Zelle das Internet gleichzeitig nutzen wollen („shared medium“).
Allerdings sind die geographischen Voraussetzungen im Gemeindegebiet nicht überall gleich, so dass bei manchen Ortsteilen Funkabdeckungen vorhanden sind, die auch diese Breitbandtechnologie einschränken. Evtl. muss man dann eine Außenantenne nachrüsten, um den Empfang zu verbessern.
Auskünfte über die Verfügbarkeit erteilen die Fa. Telekom und die Fa. Vodafone auf den jeweiligen Internetseiten.