950 Jahre erstmalige urkundliche Erwähnung Eichendorfs
In einem Schreiben, das auf den 24.03.1075 (einen Dienstag) datiert ist, hat Papst Gregor VII. dem Passauer Bischof Altmann bekanntlich die Schenkung von drei Gehöften und einer Kirche von Eichendorf, früher "Euchendorf" genannt, an das Kloster Sankt Nikola bei Passau bestätigt und damit "unser" Eichendorf erstmals urkundlich erwähnt.
"Das ist ein Grund zum Feiern!" hat sich der Markt Eichendorf mit Bürgermeister Josef Beham an der Spitze gedacht.
Und der Pfarrverband Eichendorf feiert natürlich weiterhin kräftig mit!
Am Freitag, 13.06.2025, dem Gedenktag des Heiligen Antonius, macht sich der ganze Pfarrverband bei der Jubiläums-Fußwallfahrt, an der sich auch der Wallfahrerverein Eichendorf-Wallerfing beteiligt, auf den Weg nach Haid.
Treffpunkt zum pünktlichen Abmarsch um 18:30 Uhr ist an der Mariensäule am Eichendorfer Marktplatz, wo Pater Joshy die Pilgerinnen und Pilger segnen wird.
Nach dem Eintreffen der Bittgeher aus Eichendorf wird in der Wallfahrtskirche Salvator Mundi ein Heiliges Amt gefeiert. Den Beginn des Gottesdienstes wird Mesnerin Johanna Goldbrunner um 20:00 Uhr mit der Sakristeiglocke anläuten.
Im Anschluss an den Gottesdienst sind alle Mitfeiernden ganz herzlich zum Stehempfang eingeladen!
Text & Foto: Ulrich Altmann
„Pilger der Hoffnung“ feiern Gottes Gegenwart
Jubiläumsfußwallfahrt des Pfarrverbandes führte von Eichendorf nach Haid
Eichendorf/Haid. Am vergangenen Freitag (13.06.2025), dem Gedenktag des Heiligen Antonius, hat sich der Pfarrverband Eichendorf in den Abendstunden gemeinsam mit dem Markt Eichendorf und dem Pilgerverein Eichendorf-Wallerfing zur Jubiläumswallfahrt von Eichendorf nach Haid gemacht. Treffpunkt dafür war an der Mariensäule, wo sich gegen 18:30 Uhr über 60 Pilger versammelt hatten und 2. Bürgermeisterin Margit Vielmeier und Lena Able vom Markt Eichendorf zur Freude aller Getränkegutscheine für das Festwochenende im Juli verteilt hatten.
Nach dem Pilgersegen, den Pater Joshy Kanjirathamkunnel MI den Gläubigen spendete, machten sich die Wallfahrer als sichtbares Zeichen für die Verbundenheit zueinander, zu Gott und zu allen bei blauem Himmel und großer Hitze auf den Weg zur Wallfahrtskirche Salvator Mundi in Haid.
Die fast sieben Kilometer lange Strecke führte über die Vilsbrücke und die Kanalbrücke zum Kreisverkehr bei Hörmannsdorf und von dort an Reith und Abwandten vorbei weiter auf dem Radweg zum Bushäuserl bei der Kastenberger Halle zwischen Ganackersberg und Heimhart, wo sich weitere Pilger dem Zug anschlossen. In Wisselsdorf legten die Wallfahrer beim Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Wisselsdorf, die dankenswerter Weise mit einer starken Abordnung unter der Gruppenführung von Albert Steinhuber für die Verkehrssicherheit entlang der Strecke sorgte, eine kurze Pause ein, ehe es zum Endspurt - auf der kürzlich mit einer neuen Fahrbahndecke versehenen Kreisstraße DGF2 - die 38 Höhenmeter bis zur Wallfahrtskirche zu überwinden galt.
Den Pilgerzug führte Pater Joshy, der das Pilgerkreuz trug (und später an Manfred Buchta übergab), zusammen mit Sepp Winnerl, dem 1. Vorsitzenden des Pilgervereins, dem es oblag, die Vereinsstandarte zu tragen, an. Als Vorbeter fungierte in bewährter Weise Alois Breitschopf, der stellvertretende Vorsitzende des Pilgervereins. Hildegard Hagenburger und Stephanie Altmann stimmten die Lieder an und Klaus Otto übernahm das Amt des Lautsprecherträgers.
Beim Ortseingang von Haid wurden die Pilger, die man schon von weitem singen und beten hörte, vom Glockengeläut der Wallfahrtskirche begrüßt, wo schon etliche andere Wallfahrer Platz gefunden hatten. Wer keine Kerze mit dabei hatte, konnte sich beim Eingang des Gotteshauses noch eindecken.
Nach der gemeinsamen Fußwallfahrt, die unter das Motto „Pilger der Hoffnung“ gestellt worden war, wurde kurz nach 20 Uhr bei einem Heiligen Amt in der nun vollbesetzten Kirche Gottes Gegenwart im Leben jedes einzelnen und in der Gemeinschaft gefeiert.
„Lasst uns gemeinsam beten, singen und danken für die vielen Jahre unseres Marktes Eichendorf und für die Hoffnung, die uns auch in Zukunft trägt!“, eröffnete Pater Joshy den Gottesdienst, ehe er die Menschen und die mitgebrachten Kerzen mit einem kräftigen und wohltuenden Schwung Weihwasser segnete. Noch vor der Lesung, die Sophia Zwinger vortrug, wurden die Kerzen als Zeichen der Hoffnung entzündet.
Nach dem „Halleluja“, das Mesnerin Johanna Goldbrunner anstimmte, verkündete Pfarrvikar Pater Jipson Perumpuzhakadavil HGN das Matthäusevangelium (Kapitel 28, Verse 17 - 20), in dem Jesus seinen Jüngern mit Gewissheit zusagt „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt!“.
„Als Pilger der Hoffnung wagten wir unseren Aufbruch: von Eichendorf nach Haid. Zu Fuß, Schritt für Schritt, sind wir gegangen. Ein Pilger ist jemand, der sich aufmacht - nicht, weil es bequem ist, sondern weil er ein Ziel hat. Und dieses Ziel ist mehr als ein Ort auf der Landkarte. Es ist ein inneres Ziel - eine Sehnsucht - eine Verheißung!“, eröffnete Pater Joshy seine Predigt.
Inneres Ziel sei, Gott zu danken für die Entstehung der Marktgemeinde Eichendorf, einen Ort, der seit über 950 Jahren ein Wohnort geblieben sei - geprägt durch „unsere Vorfahren“. Die Sehnsucht dieser Wallfahrt sei, dass der Markt Eichendorf weiterhin ein friedlicher Wohnort bleibe.
„Und die Verheißung ist, dass kein Mensch alleine pilgern muss. Als ein Teil einer Gemeinschaft tragen wir einander - im Gespräch, im Gebet, auch in der Tat!“, fuhr der Hauptzelebrant fort.
Ein Pilger müsse aber auch immer aufbrechen. Ohne einiges zurück zu lassen, z. B. Termine und Alltagsroutinen, sei kein Aufbruch möglich. „Da wir heute aufgebrochen sind, wollen wir heute einiges zurücklassen: Egoismus, kämpferische Geister, Auseinandersetzungen und all das, was ein friedliches Miteinander hindert!“, forderte Pater Joshy seine Zuhörer eindringlich auf.
Mit der Jubiläumswallfahrt würde deutlich und auch öffentlich zum Ausdruck gebracht, „dass wir Pilger der Hoffnung sind - Pilger, die die Hoffnung tragen, dass ein harmonisches Miteinander immer möglich ist, dass Friede auch in der Verschiedenheit machbar ist, dass unsere Marktgemeinde Eichendorf ein Wohnort ist, wo Gott zu Hause ist.“
Abschließend rief Pater Joshy die Gottesdienstgemeinde auf: „Lasst uns als Pilger der Hoffnung
zum Nachbarn pilgern, der lange krank und einsam ist, zu Mitmenschen pilgern, die wir verletzt haben, mit der Bitte um Vergebung, zu Kollegen pilgern, die wir lange ignoriert haben! Dann bleibt jeder Schritt, den wir gehen, ein Gebet, jede Blase am Fuß ein kleines Opfer, jeder Atemzug ein Lobpreis. Dann werden wir erfahren: Es lohnt sich, ein Pilger der Hoffnung zu bleiben, und weiter zu gehen!“
Nach dem Glaubensbekenntnis und den Fürbitten, die ebenfalls Sophia Zwinger vortrug, wurde gemeinsam als Höhepunkt des Amtes Eucharistie gefeiert.
Im Anschluss an das gemeinsam gesprochene Haider Wallfahrtsgebet gab Pater Joshy den Gläubigen den Schlusssegen mit auf den Weg.
Am Ende des feierlichen Gottesdienstes sprach der Eichendorfer Pfarradministrator noch seinen Dank aus an alle, die zum Gelingen der Prozession beitragen hatten, an die Mesnerin, die Lektorin, den Haider Kirchenchor der das Heilige Amt unter der Leitung von Angela Kastenberger so festlich gestaltet hatte, der Oberministrantin Barbara Steinhuber für ihren zuverlässigen Dienst am Altar sowie 3. Bürgermeister Max Schraufnagl, der sich bereit erklärt hatte, zusammen mit seiner Ehefrau Beate Kirschner-Schraufnagl den „Shuttleservice“ retour nach Eichendorf zu übernehmen.
Ein besonderer Dankesgruß ging an die Kirchenverwaltung und den Pfarrgemeinderat von Haid für die Organisation und Vorbereitung des anschließenden Stehempfangs, zu dem Kirchenpfleger Hans Schott alle herzlich einlud, an den Wallfahrerverein Eichendorf-Wallerfing für „euer Kommen“ und nicht zuletzt an die Feuerwehr Wisselsdorf für die Absicherung des Pilgerzuges.
Nach dem Grußwort des 1. Bürgermeisters Josef Beham ging es in den „alten Schulgarten“ beim Spielplatz, wo unter der Federführung von Anita Loibl und Hans Schott von den Haider Kirchengremien ein reichhaltiges Buffet mit bayerischen Klassikern und Blätterteiggebäck vorbereitet und optimal gekühlte Getränke bereitgestellt worden waren. Bis zu vorgerückter Stunde wurde eifrig davon Gebrauch gemacht, über Gott und die Welt zu sinnieren.
Als nächstes kirchliches „Event“ im Jubiläumsjahr steht der Festgottesdienst am Sonntag, 06.07.2025 auf dem Programm, der um 10.30 Uhr (!) angeläutet werden wird, und dem alle Bürgerinnen und Bürger der Marktgemeinde Eichendorf und darüber hinaus wieder herzlich willkommen sind.
Bericht & Fotos: Ulrich Altmann